In seiner neuen Komödie MAMMA ANTE PORTAS greift der Regisseur Éric Lavaine zurück auf seinen Erfolgsfilm WILLKOMMEN IM HOTEL MAMA (2016). Diesmal ist es genau umgekehrt: Nicht die jüngste Tochter zieht zurück zu Mama, sondern Mama steht in Frankreichs Süden bei ihrer älterenTochter Carole vor der Tür.
Jaqueline (Josiane Balasko) lässt gerade ihre Wohnung renovieren. Eigentlich wollte sie mit ihrem Nachbarn und Liebhaber Jean (Didier Flamand) zusammenziehen aber der Umbau ihrer Wohnung kommt nicht voran , kaum eine Wand bleibt verschont und Jean will sich nicht von liebgewordenen Dingen trennen, also bläst er den Umzug einfach ab. Jaquelineflieht aus der unbewohnbaren Wohnung. Sie will bei ihrem Sohn Nicolas (Philippe Lefebvre ) unterkommen, der wimmelt sie ab, denn er hat ein Problem: Seine Frau hat ihn verlassen. Nun bleibt ihr nichts anderes übrig, als für ein paar Tage bei ihrer ältesten Tochter Carole (Mathilde Seigner) unterzukommen.
Doch Tochter und Schwiegersohn Alain (Jérome Commandeur) machen gerade eine Paartherapie, 70 Euro pro Person, es soll so Einiges geändert werden. Jaqueline nutzt einen Bootsausflug mit ihrer Tochter und erzählt ihr, dass es mit Jean vorbei ist und sie ausziehen will, da auch der Umbau ihrer Wohnung nicht voran geht, erwähnt sie ersteinmal nicht. Carole ist auch nicht gerade begeistert. Der Therapeut hat ihnen vorgeschlagen, doch wieder intimer miteinander zu werden. Eigentlich wollten ihr Mann und Sie einen romantischen Abend miteinander verbringen. Doch letztendlich macht Carole das Gästezimmer für Maman fertig. Es liegt neben ihrem Schlafzimmer. Maman beschwört, dass sie nur ein paar Tage bleibt. Aus einigen Tagen, werden Wochen, denn dass der „polnische“ Handwerker nicht vorankommt, hat sie der Tochter verschwiegen. Maman fühlt sich bei der Tochter wie Zuhause. Sie kümmert sich ums Abendessen, nimmt den Fernseher in Beschlag, räumt die Küche nach ihren Vorstellungen um und nervt die Tochter, die in einem Meeting ist am Telefon, weil der Fernseher nicht geht und sie ihre Lieblingsserie nicht sehen kann. Nebenbei erzählt sie ihrem Schwiegersohn von ihren Partnertauschabenden. Natürlich bleibt es nicht aus, dass es zu frivolen Missverständnissen kommt. Häusliche Konflikte, hin-oder her. Auch eine Überrachungsreise die Alain für Carole und sich gebucht hat, wurde von Maman vermasselt.
Eric Lavaines leichtgewichtige Boulevardkomödie lebt von dem resoluten Spiel der alten Dame Josiane Balaskos, die sich dreist nimmt, was ihr ihrer Meinung nach zusteht. Am Weihnachtsabend ist sogar ihre Mutter und Urgroßmutter zu Gast, gespielt von der über neunzigjährigen Line Renaud von der sie lernt, dass alles den richtigen Abstand haben muss. Dass ihre Kinder Strohhalme gezogen haben, um auszulosen, wer sie bei sich aufnimmt, ahnt Maman ersteinmal nichts. Eine leichte Sommerkomödie, für warme Temperaturen genau das Richtige.
OT: Un tour chez ma fille; Frankreich 2021; 89 Min.; R: Èric Lavaine D: Josiane Balasko, Mathilde Seigner, Jérome Commandeur und Line Renaud.