„Die Blume der Hausfrau“ Dokumentation. Eine Filmrückschau: 25 Jahre „Die Blume der Hausfrau“
Am 6.Mai 1999 startete der Film, der zu einem Kultfilm wurde. Jetzige restaurierte Wiederaufführung zum 25.Jubiläum, startet ab 9. Mai in zahlreichen Kinos, in Berlin und Westdeutschland.
Es handelt sich um eine abgefahrene Vertreterkomödie aus dem Raum Stuttgart. In Berlin sagt man eher „Klinkenputzer“. Die Eröffnungsszene sieht vielversprechend aus. Die 5 Männer, die man von hinten in einem Pissoir in ihren eleganten schwarzen Anzügen stehen sieht, könnten aus einem Gangsterfilm stammen und einer investigativen Schüffelei nachgehen. Nein, sie kümmern sich um Sauberkeit.
Massimo, Salvatore, Angelo, Maurizio und Steffen sind als Vorwerk-Staubsauger-Vertreter täglich treppauf und treppab in spiessigen schwäbischen Haushalten unterwegs und versuchen ihre Vorwerkgeräte zu verkaufen.Einige von ihnen sind mit einem italienischen Charme gesegnet, ein anderer, Angelo, hat den verbalen Dreh einfach nicht raus und marschiert total glücklos von Haustür zu Haustür. und der blonde Steffen ist eine regelrechte Verkaufs-Koryphäe. Bei seinen Kollegen ist es wechselhaft.
Was man unbedingt braucht ist Sprachwitz und kreative Hatnäckigkeit.
Dieser Film gibt einen tiefen Einblick in das mühsame Vertretergeschäft, koste es was es wolle.Unterhaltsam sind nicht nur die Vertreter sondern zum Teil auch die Mieter, die öfter verbal überfallen werden, ablehnen oder herumdrucksen aber auch kaufen. In Schwaben ist ja ein Sauberkeitsfimmel bekannt, siehe Kehrwoche. Der Filmtitel beruht auf einem rotierenden Staubwedel, den man „Blume“nennt und auf den Staubsaugerhals aufsteckt.
Man könnte es fast impertinent nennen, wie einer von den Handelsvertretern einem Griechen mit normalem Misstrauen, der besonders stolz auf seine Methode der Teppichreinigung ist, eine Teppichpflegemaschine aufzuschwatzen. Insgesamt eine zeitlose deutsche Provinzerzählung über deutsche Werte. Eine Filmrückschau: 25 Jahre „Die Blume der Hausfrau“. 92.Min.;
Regie: Dominik Wessely. Seine neueste Arbeit: Die Dokumentarserie „Ukraine: Als der Krieg in die Redaktion kam“.Start am 2.5, 24 in der arte-Mediathek