THE CIRCLE START: 07.09.2017

Es gibt kaum noch jemand, der nicht Google, Facebook, Apple und was es sonst noch so gibt, für sich nutzt. Obwohl wir alle wissen, dass unsere Daten gesammelt werden, verkauft werden und wer weiss, was noch für ein Missbrauch damit getrieben wird. 2013 veröffentlichte Dave Eggers seinen dyspotischen Roman THE CIRCLE, indem er auf die fatalen Folgen dieser in sich alles hineinfressenden Kraken hinwies. Kann man überhaupt noch die Vorzüge einer transparenten Gesellschaft mit dem Wunsch nach Privatheit in Einklang bringen. Nun ist sie da, die Bestselleradaption, die vom schleichenden Verschwinden unserer Privatssphäre im „Ach-so grossartigen-digitalen-Zeitalter erzählt.

Mae Holland ( Emma Watson) ist überglücklich, als sie ein Vorstellungsgespräch bei dem Internetkonzern The Circle bekommt. In dem „Coolsten Unternehmen der Welt“ zu arbeiten, ist mehr als ein Privileg. Ihren Einstellungstest meistert sie mit Bravour. Anfänglich kümmert sie sich um die E-Mail- Korrespondenz der unterschiedlichen User. Auf dem noblen Campus bewegt sie sich immer selbstbewusster, als ob sie nie etwas anderes getan hat. Als ihr an Multipler Sklerose erkrankter Vater in die Krankenversicherung des Circle aufgenommen wird, ist sie total davon überzeugt, das Richtige zu tun. Sie steigt auf und wird zur ersten transparenten Mitarbeiterin des hippen Konzerns. Von nun an trägt sie eine Kamera an ihrem Körper, mit der sie die Follower im Netz rund um die Uhr, mit Ausnahme ihrer Toilettengänge, an ihrem Privatleben teilhaben lässt. „Geheimnisse sind Lügen und alles Private ist Diebstahl“.

Tranzparenz wird im Circle ganz gross geschrieben. Immer mehr entfernt sie sich von Freunden und Familie, denn derCampus ist nicht nur ein Arbeitsplatz sondern ein Ort, in dem gefeiert und gelebt wird, mit dem Ziel, die Menschheit besser und glücklicher zu machen. Doch dann hört der „Spass“ auf. Spätestens als Mae nicht davor zurückschreckt vor den Augen ihrer User und Follower eine Kindermörderin in wenigen Minuten aufzuspüren, ihren Freund Mercer, der von der digitalen Welt nichts wissen will, von ihr und den wahnsinnigen digitalen Natives in seinem Auto verfolgt und gejagd wird und eine Brücke hinunterstürzt. Langsam beginnt es bei Mae zu dämmern und sie fragt sich, was hier eigentlich vor sich geht. Die Schwäche des Films liegt darin, dass man nicht so recht weiss, woran man ist. Thriller oder gar Satire, Orwells Neuauflge 1984? Wirkliche Antworten bleiben auf der Strecke. Ein amüsantes Highlight sind die Auftritte von Tom Hanks als Firmeninhaber Eamon Bailey, eine gelungene Parodie auf Steve Jobs. Zumindestens regt der Film zum Nachdenken an, sein eigenes Verhalten zu überprüfen und zu überlegen, wie man sich mit dem Umgang in dieser digitalen Welt bestmöglichst verhält.

2 Gedanken zu „THE CIRCLE START: 07.09.2017

  1. Nachdenken sollten viele darüber einmal. Zumindestens regt der Film zum Nachdenken an, sein eigenes Verhalten zu überprüfen und zu überlegen, wie man sich mit dem Umgang in dieser digitalen Welt bestmöglichst verhält.

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